
Als Kind habe ich oft darüber nachgedacht, was es wohl kosten würde, nähme ich alle Produkte meiner Wahl oder besser noch von jedem Produkt im Laden eines mit. Beim Einkaufen in Lannion bekamen wir die Antwort: zwei Millionen und achthundertdreiundfünfzigtausend fünfhunderteinundfünfzig Euro und acht Cent. Nur, dass wir nur 22 Artikel ausgewählt hatten.
Das Einkaufen sollte nur ein kurzer Zwischenstopp auf dem Weg zum Campingplatz werden. Wir rein in den Laden, Waren unseres Begehrens gewählt und auf das Band gelegt. Kreditkarte abgegeben und gewartet. Die Kartenmaschinen in Frankreich sind etwas langsam – daran hatten wir uns gewöhnt. Aber selbst für französische Verhältnisse dauerte es ungewohnt lang. Begleitet wurde die Wartezeit von immens großen Augen der Kassiererin, sobald sie auf den Bildschirm ihres Rechners starrte. Eilig wurde ein Telefonat geführt und eine weitere Person herbeigerufen. Da erkannten auch wir, was da angeschlagen war. 853551,08 Euro stand auf dem zu uns gerichteten Display. Mehr Ziffern konnte dieses nicht anzeigen – die zwei Millionen hatte es unterschlagen. Der Computer war der Meinung, wir sollten 2,8 Millionen für Butter, Brot, Joghurt und Gemüse zahlen. Eine weitere Person kam und nahm sich unseres Problems an. Sie schloss den Schrank unter der Kasse auf und drückte die befreiende Reset-Taste. Doch auch nach dem minutenlangen Hochfahren, blieb er bei seiner Meinung.
Mittlerweile wurde unsere Kasse für den nachkommenden Kundenverkehr geschlossen. Das Interesse der anderen Kassenschlangen war uns gewiss: Ein Blick auf den Monitor der Kassiererin löste staunende Blicke aus, gefolgt von mitleidigen, sobald man unsere „Beute“ sah.
Ganze 30 Minuten und ein weiteres Reseten später, erklärte man uns in feinem und aufgeregtem Französisch, das alles kein Problem sei, schließlich sei kein Bon aus der Quittiermaschine heraus gekommen. Ungläubig zogen wir weiter. Die nächste Kreditkartenabrechnung kann interessant werden.
